Lesung zum Weltfrauentag - Gertrud Schloß, Die Nacht des Eisens
Am Internationalen Frauentag, dem 8. März, fand in der Gedenkstätte KZ Hinzert auf Einladung des Fördervereins eine Lesung statt. Dr. Tamara Breitbach, die 2019 ein Buch über Dr. Gertrud Schloß geschrieben hatte, las Gedichte vor und erzählte über das Leben der Journalistin, Dichterin und Stückeschreiberin. Gertrud Schloß war Feministin, Sozialdemokratin und Jüdin und bot dem NS-Regime gleich mehrere Angriffsflächen. Gertrud Schloß wurde 1942 im KZ Lodz ermordet.
Insgesamt fanden mehr als 50 Zuhörerinnen und Zuhörer den Weg in die Gedenkstätte. Tamara Breitbach berichtete über zusätzliche Veröffentlichungen, die jetzt erst bekannt wurden, und Unterlagen, die jetzt erst – nach ihrer Buchveröffentlichung – in den Archiven der Universität Frankfurt wiederentdeckt wurden. Sie beleuchtete Leben und Werdegang von Gertrud Schloss vor allem in jungen Jahren, im Studium und später als Autorin von kurzen Veröffentlichungen.
Nach Ende des 3. Reiches blieben das politische Engagement und die Texte der Dichterin lange Zeit unbekannt; sie wurde erst Ende der siebziger Jahre im Rahmen von Forschungsarbeiten zur lokalen Arbeiterbewegung wiederentdeckt. Mit dem biografischen Essay von Tamara Breitbach ist nunmehr eine umfassende Würdigung des Lebens und der Leistung von Dr. Gertrud Schloß erfolgt. Heute ist eine Straße in ihrer Heimatstadt Trier nach ihr benannt und vor ihrem Elternhaus in der Saarstraße 31 befinden sich Stolpersteine für sie und ihre Familie.
Gitti Rossmann
Foto: Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden Dieter Burgard und Tamara Breitbach während der Lesung
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